Die Herbstwanderfahrt des Schwäbischen Albvereins Tuttlingen führte siebenunddreißig Wanderer vier Tage in den Schwäbisch – Fränkischen Wald. Ein überwiegend bewaldetes, stark gegliedertes Bergland im Nordosten von Baden – Württemberg. Der Name rührt daher, dass im Mittelalter die Grenze zwischen den Herzogtümern Schwaben und Franken dieses Waldgebiet durchschnitt. Mittendurch verläuft der römische Limes. Organisiert wurde die Fahrt von Walter Lang und Horst Hagel. Die Hinfahrt wurde mit einem Sektfrühstück unterbrochen, bevor es zu einer Führung zum Kloster Lorch, der Ruhestätte der Staufer ging. Die Geschichte der Dynastie ist dort auf einem farbenprächtigen Rundbild zu bewundern. Vom Kloster aus wanderten alle auf dem Limeswanderweg durch die Schelmenklinge. Die sportlichen Wanderer, Gruppe 1, wanderten weiter zur Schillergrotte und Hohler Stein bis nach Alfdorf, während die Genuss- und Kulturwanderer, Gruppe 2, nach kurzer Fahrt durch den Römerwald zum Welzheimer römischen Ostkastell wanderten. Dann ging die Fahrt zum Standquartier. Der nächste Tag begann für beide Gruppen mit einer kürzeren und längeren Wanderung auf dem Limeswanderweg bei Mainhardt. Noch heute ist dort der Limesgraben des Obergermanischen – Räetischen Limes deutlich zu erkennen. Danach stand der Besuch von Schwäbisch Hall auf dem Programm. Insbesondere die Ausstellung „Alte Meister“ in der Johanniterkirche, finanziert von Kunstmäzen Würth, die Altstadt die unterschiedliche Baustile im Einklang vereint und die Kirche St. Michael mit ihren Kunstwerken beeindruckten sehr. Eine Führung durch das ehemalige Kloster Großcomburg mit den Kostbarkeiten romanischer Rundleuchter und vergoldetem Antependium war ein weiteres Erlebnis. Mit einer Wanderung durch die urwüchsige Hörschbachschlucht mit den Wasserfällen begann Gruppe 1 den Folgetag, während Gruppe 2 in Murrhardt die romanische Walterichskapelle und das außergewöhnliche Carl-Schweizer-Museum besuchte. Weitere Wanderungen durch die Edenbachschlucht und zur Kesselgrube schlossen sich für die Gruppen an. Am Rückreisetag wurde das Bauspar-Museum in Wüstenrot besucht und auf verschiedenen Wegen der Juxkopf erwandert. Der Besuch des europaweit einzigartigen Wetzsteinstollen war ein weiterer Programmpunkt. Nach der Einkehr in einem Besen zum Schlachtplattenessen wurde dann wieder gut gelaunt Tuttlingen erreicht.