Wanderung vom 8. November 1925
Dem Schwäbischen Albverein Tuttlingen liegen Wanderpläne der Ortsgruppe ab 1907 vor, mit kleinen Lücken zur Zeit des 1. Weltkrieges und des 2. Weltkrieges. Ein Blick in diese alten Wanderpläne ist immer interessant und man ist erstaunt, welche Wanderstrecken und Wanderzeiten, z. B. in den 1920 er Jahren bewältigt wurden. Wanderungen mit 6 Stunden Wanderzeit und mehr als 20 Kilometer waren ganz normale Tageswanderungen. Nur in den Jahreszeiten mit den kürzeren Tagen waren Halbtagswanderungen angesetzt. Eine dieser kürzeren Wanderungen, vom 8. November 1925 hat nun der Albverein Tuttlingen genau nach 100 Jahren wiederholt. Wie damals wurde am 8. November dieses Jahres mit der Bahn nach Fridingen gefahren und im Donautal gewandert. Zwanzig Wanderer machten sich bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg von Fridingen hoch zum Antoni und zum Steiglefelsen. Ein wunderbarer Blick hinüber zur Ruine Kallenburg, zum mächtigen Stiegelefelsen und hinab zur Donau mit Ziegelhütte belohnte den Aufstieg. Dann ging’s hinab zur Donau und auf dem Wander- und Radweg zum Bronner Wehr. Immer wieder grüßte Schloss Bronnen von der Höhe. Beim Bronner Wehr, das nach der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union zurückgebaut werden soll, wurde am17. Oktober 1960 die Bronner Mühle durch einen Bergrutsch völlig zerstört. Der Müller, seine Ehefrau und der Sohn verloren ihr Leben. Ein Gedenkstein und eine Informationstafel erinnern an das Unglück. Nach einer Rast ging’s hoch zur Jägerhaushöhle. Die Höhle war in der Mittelsteinzeit (8000 bis 5000 v. Chr.) ein Lagerplatz für Jäger und Sammler, wie archäologische Grabungen ergaben. Im Liebfrauental mit seiner Ende des 1900 Jahrhundert errichteten Lourdes-Grotte wurde wieder ein kleine Pause eingelegt, bevor weiter nach Beuron gewandert wurde

